Wanderung: Weinlehrpfad Achkarren - Seite 4

  

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Auf diesem Weinberg stehen mehrere Zypressen.

Das gibt ihm ein ganz spezielles Aussehen, das ihn von anderen Weinbergen unterscheidet.


An einer steilen Stelle recken sich Karden in die Höhe.

Sie sind schon verblüht und sehen sehr stachelig aus.

Bald kommt die Zeit, um ihre Wurzeln zu ernten, aber natürlich nicht hier auf dem Weinberg, sondern an einer geeigneteren Stelle.


Ausser dem Weinberg lockt mich auch der Gipfel des Schlossbergs, auf dem eine Ruine stehen soll.

An der höchsten Stelle des Weinlehrpfades biege ich also ab zum Schlossberg.

Hier geht es steil bergan auf einem waldigen Weg.

Die Atmosphäre wandelt sich mal wieder völlig auf wenigen Metern.

Ich bin ganz froh für eine Weile in den Wald einzutauchen, denn die Sonne hat im Laufe meiner Wanderung die Wolken verdrängt und heizt den Weinberg enorm auf, was den Trauben sehr gut, mir aber etwas weniger gefällt.


Statt Burg finde ich auf dem Gipfel ein Wiesenplateau vor.

Ein Schild erklärt, was es mit dem Schlossberg und der Burg Höhingen auf sich hat.

Im 13. Jahrhundert war der Schlossberg im Besitz der Üsenberger, denen hier von den Breisachern angeblich eine Burg errichtet worden war, als Ersatz für ihren Stammsitz, der von den Breisachern zerstört worden war.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg immer wieder ihren Besitzer und wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.


Noch ein paar Meter weiter oben treffe ich auf einen dicken Steinklotz, der möglicherweise ein Mauerrest der alten Burg ist.

Ich stelle mir vor, wie dieser obere Teil des Gipfels vielleicht aus lauter Mauerresten besteht, die im Laufe der Zeit durch Erde aufgefüllt wurden.

Ein grosser Teil der Steine der Burg soll jedoch für den Festungsbau in Breisach verwendet worden sein und später sogar für bürgerliche Häuser der Umgebung.

Allzu viele Steine dürfte also gar nicht mehr auf dem Schlossberg liegen.


Am Fuss des Gipfels befindet sich eine Marien-Grotte.

Auf der Karte wird sie als "Mutter-Gottes-Statue (Grotte)" bezeichnet, auf den Wegweisern in der Nähe steht verheissungsvoll "Lourdes-Grotte".

Diese Wegweiser habe ich aber erst nach dem Besuch der Grotte entdeckt, sonst hätte ich wohl noch mehr aufgepasst, ob ich eine Heilwirkung spüre, die von der Grotte ausgeht.

In einer Felsnische steht eine Marienstatur, die aussieht, wie frisch angestrichen. Mehrere Sträusse mit frischen Blumen zeigen, dass die Mariengrotte gerne besucht und gut gepflegt wird.

Umrahmt wird die Statue durch Efeu und davor stehen Thuja-Bäume. Einer der beiden Bäume hat in den letzten Jahr jedoch gelitten und er wurde zurechtgestutzt.

Besonders geheimnisvoll an dieser Grotte ist die spärliche Information, die man über diese Marienstatue findet. Spärlich ist sogar noch übertrieben, denn ausser den beiden Bezeichnungen finde ich gar nicht.

Bei meinem nächsten Besuch in Achkarren werde ich wohl mal in dem Weinmuseum extra nachfragen.


Ein teilweise recht steiler Waldweg führt zurück zu den Weinbergen.

Insgesamt ist es nur ein kleines Stück Weg.


Auf dem Rückweg vom Schlossberg komme ich auf der anderen Seite des Schlossbergs heraus, mein Weg führt mich über eine Art Sattel zwischen den beiden Bergseiten.

Die hintere Bergseite fliesst sanft in ein flaches Hochtal voller Reben.

Hier hat man einen seltenen Anblick im Kaiserstuhl, denn dieses Hochtal beherbergt kein Dorf.

Sonst liegen überall Dörfer, in jeder kleinen Nische.


Zurück auf dem Weinlehrpfad macht dieser seinem Beinamen "geologisch" wieder ganze Ehre, denn hier wird der "Schwemmlöss" erklärt.

Es handelt sich um Löss, der zuerst wie üblich vom Wind angetrieben wurde. Der feine Sand konnte sich aber nur auf der windabgewendeten Leeseite der Berge anlagern.

Später wurden Teile des Lösssands jedoch auch auf die andere Bergseite geschwemmt und haben sich dort als dünne Schicht auf dem vulkanischen Tuff abgelagert.

In diesem Schwemmlöss sieht man eine Menge kleiner Löcher, bei denen es sich um Brutgänge von Bienen und Wespen handelt.


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