Wanderung: Weinlehrpfad Achkarren - Seite 5

  

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Die Beeren des Silvaners werden schon leicht gelbgrün, was aus meiner laienhaften Sicht ein Zeichen dafür ist, dass sie sich der Reife nähern.

Die Weinlese wird wohl erst frühestens Ende des Monats beginnen und ihren Höhepunkt im Laufe des Oktobers erfahren, wobei das alles vom Sonnenschein abhängt, der uns in den nächsten Wochen vergönnt ist.

Dass sich das mit der Weinlese noch so lange hinzieht, zeigt mir, dass die Winzer wohl ziemlich hohe Ansprüche an die Reife der Reben stellen.


Und dann wird schon das nächste Gestein vorgestellt.

Hierbei handelt es sich um Vulkangestein.

Ich versuche mir beim Anblick dieser Gesteinsschichten vorzustellen, wie hier vor Urzeiten die Lava aus dem Boden gequollen ist. Es fällt nicht so leicht, sich das vorzustellen.

Der Anblick des Gesteins hilft zwar dabei, aber die liebliche Landschaft passt so gar nicht zum Thema Vulkane.


In der Böschung des Weinbergs tut sich ein Spalt auf, wie an mehreren Stellen des Schlossbergs.

Eine Treppe führt ab Hüfthöhe zur nächsten Terrasse, was schon mal merkwürdig ist, weil man erst auf die unterste Stufe klettern müsste, um die Treppe nutzen zu können.

Beim Blick bergauf bleibt mir aber fast das Herz stehen, denn dort grinst ein Männle ganz frech und etwas unheimlich aus dem schmalen Aufstieg.

Beim näheren Hinschauen entpuppt sich die Figur als eine Art künstlerische Vogelscheuche mit Sense in der Hand und Sichel am Gürtel.

Wenn dieses Männle einen schon am hellichten Tag so erschreckend wirkt, frage ich mich, wie man es bei einem lauschigen Nachtspaziergang erleben mag.


Am unteren Ende des Weinbergs ist ein Lösskeller in den Löss getrieben.

Dieser hier scheint noch so genutzt zu werden wie früher, denn er ist mit einem kleinen Holz-Tor verschlossen.

Schon früher bewahrten die Winzer ihre Werkzeuge in Höhlen auf, die sie in den Löss gegraben hatten. Da sieht man mal, wie dicht wir Menschen noch an den Höhlenbewohnern von einst sind.


Schon fast wieder im Dorf sehe ich die Nobelversion eines Höhlenkellers.

Dieser Höhlenkeller wurde offenbar in das Gestein vorgetrieben und er sieht noch ziemlich benutzt aus, mit einem gepflasterten Gang, der in geheimnissvolle Tiefen führt.

Im vorderen Bereich sieht man urige Tische und Bänke und winzerische Geräte, die dort wie ausgestellt wirken.

Ein verziertes gusseisernes Tor schützt den Höhlenkeller vor Neugierigen.


Auf dem Weg zurück zur Winzergenossenschaft komme ich am Weinmuseum vorbei, auf das ich mich schon gefreut habe.

Vor dem Weinmuseum wachsen verschiedene Rebsorten mit erklärenden Schildern, sodass man auch ein paar Sorten kennenlernen kann, die man auf den echten Weinbergen vermisst.

Im Innern des Museum, das einst eine Zehntscheune war, wo die Bauern ihre Abgaben abliefern mussten, haben die Bewohner der Gegend ihre traditionellen Weinbaugeräte gespendet, um dem interessierten Laien einen Eindruck zu vermitteln, wie früher der Weinbau vonstatten ging.


Der Leiter des Weinbau-Museums erklärt interessant und liebevoll alles, was mit dem Weinanbau und der Entstehung des Kaiserstuhls zu tun hat.

Er schöpft offenbar aus einem grossen Wissensfundus und zeigt mit einem Zeigestock auf der grossen Wandkarte wovon er berichtet.

Draussen erklärt er fachmännisch die unterschiedlichen Sorten.

Dieses Museum ist einen ausgiebigen Besuch wirklich wert. Bestimmt werde ich noch öfter wieder kommen.


Zum Abschied noch einen Blick von der Winzergenossenschaft auf den Schlossberg, auf den mich die Wanderung geführt hat.

In der Winzergenossenschaft kann man den Wein, der auf dem erwanderten Berg gewachsen ist, probieren und kaufen.


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