Wanderung: Bickensohler Weinlehrpfad - Seite 2

  

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Der Gewürztraminer hat seinen Ursprung vermutlich in Tramin in Südtirol. Schon die alten Römer erwähnten der Traminer in ihren Schriften.

Der Gewürztraminer ist, wie der Beiname schon andeutet, eine sehr geschmackvolle Rebsorte, die es zu hohen Mostgewichten bringt. Daher werden Weine des Gewürztraminers auch meistens zu edlen Weinen wie Auslesen gekeltert.

An den Standort stellt der Gewürztraminer hohe Ansprüche.

Er liebt es warm und mag keine Spätfröste. Der Kaiserstuhl ist durch sein warmes Klima jedoch sehr gut geeignet für den Gewürztraminer.

Weine aus dem Gewürztraminer eignen sich besonders gut als Dessertwein oder unabhängig vom Essen genossen.


Am Wegesrand steht der Pyräneen-Storchschnabel und blüht in leuchtendem Dunkelrosa.

Seine Blüten sind ein wenig angeknabbert, aber das tut der Leuchtkraft seiner Blüten keinen Abbruch.


Die Reben des Silvaners sind noch ganz jung. So jung, dass sie noch keine Früchte tragen.

Neue Weinreben sieht man an vielen Stellen auf diesem Weinberg.

Anscheinend ist die erste Generation von Weinreben nach der Flurbereinigung schon in die Jahre gekommen.


Neben dem jungen Silvaner-Standort steht ein Gedenkstein mit der Aufschrift:

"Flurbereinigung Herrenstück 1980"

Man wird also immer wieder daran erinnert, dass hier vor nicht allzu langer Zeit massive Landschaftsumformungen stattgefunden haben.

Aber so, wie ein junger Mensch innerhalb von zwanzig Jahren erwachsen wird, ist auch diese junge Landschaft inzwischen erwachsen geworden.


Einige Astern leuchten violett aus dem Grün der Böschungen.


Die Hagebutten leuchten aber noch viel mehr.

Auf den Böschungen wachsen zahlreiche Wildrosen-Sträucher und überall blitzen zur Zeit die roten Hagebutten hervor.

Im Frühsommer sieht es hier bestimmt auch sehr schön aus, wenn all diese Sträucher blühen.


Der blaue Spätburgunder ist überall auf diesem Weinberg zu sehen. Aber erst hier wird ihm eine Infotafel gewidmet.

Ursprünglich kommen die Reben der Burgunder-Familie wohl aus dem Niltal, ihren Namen haben sie aber aus dem Burgund in Frankreich, wo sie wahrscheinlich schon im vierten Jahrhundert angebaut wurden.

Karl der Grosse brachte die Burgunder-Reben nach Deutschland.

Da die Burgunder-Reben viel Wärme brauchen, ist der Kaiserstuhl für ihren Anbau besonders geeignet. Die Trauben werden mittelspät reif und haben eine lange Reifezeit. Auch die Weine aus dem Spätburgunder lassen sich Zeit, denn sie brauchen eine längere Ausbauzeit.

Die Wartezeit lohnt sich aber, denn die Weine aus dem blauen Spätburgunder gehören zu den edelsten Rotweinen der Welt. Sie sind samtig, kräftig und haben ein gewisses Brombeeraroma.

Eine badische Spezialität aus den Spätburgunder Trauben ist der Spätburgunder Weissherbst, der sofort nach der Lese gekeltert wird. Dadurch entsteht ein pfirsichfarbener Rosé, der reich an Aroma ist und manchmal leicht moussiert.


An einem wilden Rosenstrauch fällt mir ein bizarr geformter leuchtend roter Schlaf-Gallapfel ins Auge.

Solchen Galläpfeln der Rosen wird nachgesagt, dass sie den Schlaf fördern, wenn man sie unters Kopfkissen legt.

Inmitten dieses hübschen Gestrüpps wachsen übrigens Insekten heran, deren Mutter den Stengel des Rosenstrauchs mit Eiern und einem speziellen Saft infizierte.


Überall wächst das kanadische Berufkraut.

Mit dem Himmel als Hintergrund wirkt es fast wie ein imposanter Baum.

Aber es handelt sich um das bekannte "Unkraut", ausnahmsweise von unten fotografiert.


Ganz weit unten wächst auch der Mauerpfeffer, der hier in der Gegend an keiner trockenen Stelle fehlt.


Ein Berberitzen-Strauch fällt mir ins Auge, mit seinen länglichen roten Früchten.

Diesmal wage ich es, eine der Beeren zu probieren. Sie schmeckt sauer, ganz wie erwartet.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man aus den Beeren eine leckere Marmelade kochen kann, wenn man eine Lösung für die Kerne findet. Hier wachsen allerdings nicht genug Berberitzen, um diesen Versuch in Angriff zu nehmen.


In der Nähe wächst der Purgier-Kreuzdorn mit seinen schwarzen Beeren.

Aus diesen sollte man besser keine Marmelade kochen, es sei denn, man will massiv abführen.

Probiert habe ich die Beeren sicherheitshalber nicht, aber ich rechne eigentlich nicht mit einem guten Geschmack bei ihnen.


An manchen Stellen wächst reichlich Eisenkraut und blüht mit seinen zierlichen weiss-rötlichen Blüten.


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