Wanderung: Bickensohler Weinlehrpfad - Seite 3

  

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Der rote Klee hier sieht besonders schön aus.

Oder habe ich vielleicht sonst nicht so gründlich hingeschaut?

Es ist erstaunlich, welche Pflanzenschönheit wir als alltäglich hinnehmen und normalerweise keines zweiten Blickes würdigen, weil wir eine Pflanze als Alltagskraut oder gar als Unkraut wahrnehmen.


Mit kräftig sonnengelben Farbtupfern drängt sich eine Pflanze aus der Familie der Korbblütengewächse ins Auge.

Die Blüten sind die wahre Pracht, doch wie heisst diese Pflanze bloss?

Bei den gelben Korbblütlern fällt mir die Antwort auf diese Frage oft schwer, mal abgesehen vom Löwenzahn, denn ich sehr gut von anderen Gelblühern unterscheiden kann.

Zurück zu der Pflanze am Weinberg: Ist es nun ein Wiesen-Pippau oder ist es vielleicht ein Savoyer Habichtskraut?

Die Form der Blätter ist es schliesslich, die mich zu letzterem tendieren lässt, denn die Zacken der Blätter zeigen eher zur Spitze als zum Stengel. Aber sicher bin ich mir noch lange nicht, ob es sich wirklich um ein Savoyer Habichtskraut handelt.


Die Rebe des Müller-Thurgau glänzt vor allem durch ihre Grösse.

Wenn man sich die verschiedenen Rebsorten betrachtet, stellt man fest, dass der Müller-Thurgau besonders üppige Trauben hervorbringt.

Seinen Namen hat der Müller-Thurgau, wie könnte es anders sein, von seinem Züchter, dem Herrn Prof. Dr. Müller aus dem Thurgau. Dort gelang ihm 1882 die Kreuzung aus Riesling und Silvaner zu dem äusserst produktiven Müller-Thurgau, der es inzwischen zu einer grossen Verbreitung gebracht hat.

Ein weiterer Vorteil des Müller-Thurgaus ist seine Anspruchlosigkeit. Selbst in mittelguten Jahren kann man noch auf seine Erträge zählen. Im Winter ist er jedoch empfindlich auf starke Fröste und Pilzbefall.

Aus dem Müller-Thurgau werden vor allem Qualitätsweine gekeltert, die sich fürs Essen und für den kleinen Geldbeutel eignen.

In guten Jahren bildet sich in den Müller-Thurgau-Trauben jedoch genügend Süsse heran, um zur Spätlese oder gar zur Auslese ausgebaut zu werden. Das Bukett dieser erlesenen Weine tendiert in Richtung Muskat. Sie sind süffig und mild.


Zwischen den Müller-Thurgau-Reben entdecke ich einige Braunnellen.

Diese kleinen Blumen stehen an dieser Stelle nicht im Mittelpunkt, man muss sich, wie üblich, auch sehr weit runterbeugen, um ihnen zu begegnen.


Auch Schafgarbe wächst zwischen den Weinreben.

Der Kräuter-Reichtum der Rebterassen hängt wohl auch damit zusammen, dass die Winzer vom gründlichen Hacken eher abgekommen sind und sich mehr und mehr das schlichte Abschneiden der hohen Wildkräuter und Liegenlassen des Schnittgutes verbreitet hat.


Das Holz der Weinreben sieht so richtig schön knorrig aus.

Erstaunlich welches Flair von Alter sich hier in den Jahren seit dem grossen Umbau breitmachen konnte.

Ob es wohl ein Zeichen meines eigenen Alters ist, dass mir die letzten zwanzig Jahre wie eine kurze Zeit vorkommen?


Die Wegwarte blüht an einigen Stellen ausgesprochen prachtvoll.

Ein treuer Begleiter an den Wegen ist die Wegwarte schon den ganzen Sommer lang.

Da wird sie ihrem Namen voll gerecht.


Dort, wo der Weinlehrpfad an der höchsten Stelle angekommen ist, mache ich eine Vesper-Pause auf einer Bank.

Am Rand des kleinen Plateaus wächst Wirbeldost mit seinen wie zerzaust wirkenden Blüten.


Auch Blut-Storchschnabel wächst an der Picknickstelle.

Das samtige Dunkelrosa finde ich ganz enorm.

Kein Wunder, dass auch die leuchtenden Geranien dieser Familie entstammen.


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