Wanderung: Frühling auf dem Limberg - Seite 5

  

Zu den Seiten 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7

Im südlichen Bereich des Weinberges gibt es einen Stichweg zum "Vogesenblick".

Von hier aus hat man bei klarer Luft einen guten Blick auf die Vogesen.

Heute ist es so diesig, dass ich gerade einmal bis zum Rheinkanal und zur dahinter liegenden Ebene schauen kann.


Auf der anderen Seite der Hochebene sieht man Sasbach, wie es malerisch zwischen den Hügeln und vor dem Kaiserstuhl liegt.


Zwischen dem Limberg und Sasbach liegt noch der Lützelberg.

Eigentlich führt der Lehrpfad auch noch auf diesen Lützelberg und zu seiner Wallfahrtskapelle.

Doch ich glaube, ich werde die Abkürzung wählen und dieses Mal auf den Lützelberg verzichten. Der Lehrpfad ist auch ohne den Lützelberg schon ziemlich ausgiebig und ich habe sowieso noch die Hälfte des Weges vor mir.


Hier am südlichen Ende des Limberg-Plateaus steht auch ein Weissdorn, den ich im letzten Sommer mit unreifen Beeren gesehen hatte.

Dieses Mal komme ich auch zu unreifer Zeit, aber diesmal sind es die Blüten, die sich auf ihren Auftritt vorbereiten.

Wahrscheinlich müsste ich schon nächste Woche wieder herkommen, um die Weissdornblüten rechtzeitig zu erwischen. Aber ich glaube, dass ich nächste Woche lieber woanders hinradel. Mal sehen, vielleicht finde ich dort auch Weissdornbüsche.


In der Nähe des Weissdorns steht eine Wanderhütte.

Hier setze ich mich für ein paar Minuten in den Schatten und geniesse den kräftigen Wind, der von Nordosten bläst.

Ohne den Wind wäre es hier vermutlich fast unerträglich, aber so ist es im Schatten recht angenehm.

Ausserdem bin ich froh, dass ich reichlich Wasser mitgenommen habe. Der Durst ist bei der Hitze nämlich ziemlich gross.

Von der Hütte aus sind es nur noch ein paar hundert Meter, bis ich wieder einen Wald erreiche. Erleichtert tauche ich in den Schatten der Bäume ein.


Der Weg führt mich zu einem Ausblick auf einen der zahlreichen Steinbrüche des Limbergs.

Zu meinen Füssen fällt eine gelbliche Wand steil in die Tiefe.

An ihrem Fuss wachsen kahle Bäume. Ob die wohl noch Blätter bekommen?

Erst bei genauerer Betrachtung des Abgrunds stelle ich fest, dass ich tatsächlich direkt am Abgrund stehe. Ein kleiner Baum hat mich zuerst über diese Tatsache hinweggetäuscht.

Der Boden auf dem ich stehe, schein sogar ein klein wenig über zu stehen.

Da wird mir doch etwas mulmig und vorsichtig ziehe ich mich zurück.


Auf dem Weg ins Landesinnere treffe ich auf ein paar Pflanzen, die mich an Lungenkraut erinnern.

Aber die Blätter sind viel länger und spitzer.

Das kann kein Lungenkraut sein.

Erst zuhause stelle ich nach einigen Recherchen fest, dass es sich um den blauroten Steinsamen handelt.

Das ist eine seltene Pflanzenart, die im Jahr 2000 die Pflanze des Jahres war.

Früher wurde sie als Heilpflanze geschätzt, vor allem für Lungen- und Darmkrankheiten.


Hier befinde ich mich im legendären Flaumeichen-Wald.

Glücklicherweise treiben die flaumigen Eichenblätter schon aus, sodass ich sie fotografieren kann. Allerdings sind die Blätter noch sehr jung und klein, sie sind also nicht typisch für ausgewachsene Blätter der Flaumeichen.

Eigentlich sind Flaumeichen mediterrane Pflanzen und sie sind sehr wärmeliebend.

In den kalten Jahrhunderten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit sind Flaumeichen in Deutschland fast ausgestorben. Nur hier auf dem Limberg und auf dem Büchsenberg bei Achkarren gibt es noch Restbestände.

Sie wurden hier früher als Niederwald kultiviert.


Unter dem Bereich mit den Flaumeichen ist der Wald hier wieder voller junger Hochstämme und dank Frühjahr noch ziemlich licht.

Soweit ich mich an letzten Sommer erinnere wird es hier später im Jahr naturgemäss deutlich dunkler.


Schon wieder komme ich zu einem Steinbruch.

Die Wand und die Steine sehen hier schon wieder deutlich anders aus als an den anderen Stellen.

Für Geologen ist dieser Limberg bestimmt ein Paradies.


Weiter...